Ein Haus unter Feigen - Privates Refugium auf Mykonos

Ein Haus unter Feigen - Privates Refugium auf Mykonos

Manchmal begegnet man einem Ort, der nichts zeigen will – und genau dadurch bleibt. Ein solches Refugium findet sich auf Mykonos: das Ferienhaus der deutschen Designerin Rebecca Körner. Ursprünglich in den 1990er-Jahren von italienischen Eigentümern erbaut, wurde es von Körner und ihrer Familie regelmäßig gemietet. Als die Besitzer das Haus zum Verkauf anboten, entschied sich Körner, es zu erwerben und umfassend zu renovieren. 

Das Anwesen besteht aus einer Gruppe von weiß getünchten Gebäuden im traditionellen kykladischen Stil, umgeben von Gärten mit Blick auf die Bucht von Elia und die Ägäis. Besonders hervorzuheben ist der Lounge-Bereich unter einem Feigenbaum, der Schatten und eine natürliche Atmosphäre bietet – ein Ort, der zum Verweilen einlädt. 

Im Inneren des Hauses kombinierte Körner mutige Mid-Century-Möbel mit natürlichen Materialien. Sie vermied bewusst den typischen „sterilen“ weißen Look mit blauen Akzenten, der oft mit der Region assoziiert wird. Stattdessen wählte sie für die Innenwände einen „Seed“-Kalkputz von Bauwerk Colour, der dem Raum eine weiche, rustikale Note verleiht. Möbelstücke wurden aus Italien, der Tschechischen Republik, Dänemark und der Schweiz bezogen, während Textilien aus Indien, Laos und Japan stammen. 

In der Mittagszeit flimmert die Insel, aber hier bleibt es ruhig. Die Zeit verliert ihre Form, und das Licht wird weicher. Das Haus wirkt wie aus einem Gedanken gebaut – einfach, aber voller Haltung. Dinge stehen dort, weil sie gebraucht werden. Nicht weil sie gesehen werden sollen. Es gibt keinen Empfang, keine Hektik, keine Absicht. Und vielleicht ist genau das der eigentliche Luxus: wenn nichts mehr erklärt werden muss. Nur Gegenwart, verteilt über Stein, Stoff, Grün, Wärme.

Genau aus dieser Haltung heraus ist der MAEVE & WATERBERRY Raumduft Sous le Figuier entstanden. Er erzählt nichts – aber er bleibt. Die Feige ist grün und weich, fast milchig. Kein fruchtiger Akzent, sondern ein naturbelassener Zustand. Weihrauch und Myrrhe steigen kaum merklich auf, wie ein Hauch von Wärme, der durch das geöffnete Fenster streicht. Kaffeeblüte bringt eine feine Bitterkeit, kaum greifbar, wie die Idee von Holz in der Luft. Und Sandelholz legt sich unter alles – wie eine weiche Schattierung. Es ist ein Duft für späte Nachmittage. Für Räume, in denen das Licht nicht mehr alles durchdringt, sondern sich an den Details des Raumes sammelt. Für Stimmen, die nicht lauter werden müssen. Für Momente, die nicht eilig sind – aber auch nicht endlos.

Mykonos kennt viele Facetten. Dieses Haus steht für eine andere: nicht die überzeichnete Kulisse, sondern das Dazwischen. Die Stille zwischen zwei Blicken. Die Kühle zwischen zwei Sonnenstunden. Und Sous le Figuier ist der Duft, der das begleitet – nicht indem er etwas hinzufügt, sondern indem er da ist.
Unaufdringlich. Warm. Wach. Und genau dort, wo man ihn am meisten spürt: unter dem Feigenbaum.





Bildnachweis:
Foto © Paul Massey für House & Garden UK.
Veröffentlicht im Beitrag „A light-filled Mykonos house designed by Rebecca Körner“
Quelle: houseandgarden.co.uk

Verwendet zur redaktionellen Darstellung im Kontext eines Beitrags über Interior-Kultur und Duftästhetik. Alle Rechte verbleiben beim Urheber.

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